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Dieser Artikel ist zwar schon einige Jahre alt, doch wie mir die letzten Gespräche mit anderen Menschen aufgezeigt haben, ist der Konflikt, die eigenen Bedürfnisse mit denen des Partners in einer Beziehung unterzubringen, ein zeitloses Thema und die Frage – Was ist dir deine Wahrheit wert? – immer noch aktuell.

Hier ein Bericht über Gedanken und Empfindungen, wenn die eigenen Wünsche mit denen des Partners nicht ganz übereinstimmen.

Ich habe beobachtet, wie schnell und leise es geschah, dass ich meine ganz persönlichen Bedürfnisse – meine Wahrheit – in den Schatten gestellt habe, weil sie an die Grenzen meines Partners stoßen könnten. Dieser Mensch liegt mir sehr am Herzen, die Verbundenheit und Liebe ist tief. Die Beziehung ist mir wichtig – aber ich bin mir auch wichtig 😉
Mich in der Situation wieder zu finden, die Beziehung, die gemeinsame Existenz, die aufgebaut wurde eventuell für meine eigene Wahrheit, meine Bedürfnisse als Individuum auf eine Karte setzen zu müssen, ist ein Zwiespalt, der mich (wenn es aufs Ganze geht) bis auf den Boden meiner Existenz bedrohen kann.

Selbstsüchtig und egoistisch ist es, die Grenzen des anderen nicht zu wahren – heisst es! Nur wenn dabei ein Teil meiner Selbst nicht leben und blühen darf, wäre es Selbstaufopferung um den Partner vor einer Konfrontation zu bewahren.
Ich opfere mich auf, um den Partner zu schonen… Wie lange dauert es dann, bis sich heimlich und leise Verachtung breit macht, weil ich nicht für mich selbst gesorgt habe, weil ich einen Teil von mir habe sterben lassen, der eigentlich leben will – nur dem Anderen zu liebe?
Ist das wirklich Liebe!?

Ich glaube eher, das ist der erste Schritt wie aus Liebe Frust wird, wie die Wärme nach und nach der Kälte weicht und die Lebendigkeit langsam aber sicher stirbt.
Ich möchte die Verantwortung übernehmen und stets die Achtung meines Gegenübers wahren, um das Leben lebendig zu halten!
Vielleicht steckt gerade in der Konfrontation des Partners mit meinen Bedürfnissen eine Chance und auch die Herausforderung, seine eigenen Grenzen zu sprengen, sich seinem eigenem Schmerz zu stellen und sich dadurch weiter zu entwickeln, neue Dimensionen und Räume zu öffnen, als ständig verschont zu bleiben!?
Wie oft wagen wir es nicht, für die eigene „Wahrheit“ einzustehen, weil es unbequem und konfliktreich werden könnte, weil Reibung mit der Außenwelt entsteht? Weil es es heißt, loszulassen von dem Üblichen? Weil es ein Schritt in das Unbekannte bedeutet?

Kennst Du Deine Wahrheit? Und wie weit würdest Du für Deine Wahrheit gehen?!
Ich hab nicht das Recht, darüber zu bestimmen, was dem Partner gut tut. Ich bilde mir auch nicht ein, alle Bedürfnisse meines Partners befriedigen zu können. Mein Anliegen ist aber, dass es ihm gut geht. Meine Herausforderung dabei ist: Wo sehe ich mich, wie gehe ich damit um, ohne mich dabei selbst aufzuopfern oder gar zu verleugnen.
Wo muss ich selbst meinem Ego mal ins Auge blicken? Wo werde ich mit meiner eigenen Unsicherheit und Schwäche konfrontiert, denen es mich zu stellen gilt?

Auch wenn ich nicht weiß, wie sich die nächsten Schritte gestalten werden, bin ich mir sicher, dass mein höchstes Gebot ist, mir meiner Selbst treu zu bleiben! Auch wenn das heißen würde, alles los zu lassen und ich in diesem Moment das Gefühl habe Barfuß durch die Wüste laufen zu müssen.

Der Tag wird kommen, an dem ein neuer Stern zu funkeln beginnt!

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  1. Liebe Cleya!

    An manchen Tagen sitz ich so da für mich und denke über das Leben nach, ja und an manchen Tagen, da ist das abivalente Gefühl sehr stark, was nun „richtig“ oder „falsch“ ist, wo die Grenze zwischen Moral und Ethik sind, zwischen dem respektvollen Umgang mit dem Du und dem Respektvollen Umgang mit dem ICH. zwischen dem was ich fühle, was für mich richtig ist und dem , was die Gesellschaft für richtig empfindet, oder die Menschen , die mir lieb und wichtig sind. Die Balance zu finden, ist nicht immer leicht.

    Ja und dann fällt mir auf, dass ich dann gerne lese, um meinen Geist wieder zur Ruhe zu bringen, denn nur im ruhigen Wasser erkennst du dein Spiegelbild.

    Und in solchen Momenten „stolpere“ ich sehr oft über deine Homepage, ja und dieser Beitrag von dir scheint mein Lieblingsbeitrag zu sein.

    Ich danke dir von ganzem Herzen, dass du deine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen niederschreibst und diese dadurch Inspiration werden für andere Menschen.

    alles Liebe

    Angelika

    • Liebe Angelika,

      lieben Dank für Deinen Beitrag und Dein Mitteilen!
      Ich freue mich sehr darüber und bin berührt, dass ich Dich inspirieren kann!
      Ich begebe mich jetzt auf den Jakobsweg auch um wieder meine innere Ruhe zu finden und klar zu sehen, zu fühlen und zu erkennen, was ist meine Wahrheit heute !?

      Herzensgruß und bald gibt’s sicherlich wieder mehr Text 😉
      Sabine

  2. Hallo Cleya,

    auf Umwege hab ich diese Seite und deine(n) Artikel gefunden. Gerade dieser Artikel über die eigene Wahrheit hat mich sehr angesprochen, bin ich doch erst seit einer Kur im letzten Jahr dabei, mein eigenes Ich zu suchen, zu finden… und zu verstehen, dass man nur gutes Tun und Geben kann, wenn man selbst glücklich ist; durch eigene Karft! Und nicht das eigene Glücklichsein von anderen (Freunden, Partner) abhängig macht. Erst dann, wenn ich mit mir im Reinen bin, glücklich bin, kann ich andere (indirekt) wieder glücklich machen. Ich bin zwar schon Ü 50, aber ich werde diesen Weg gehen, allein… und das ist auch gut so.
    Ich wünsch dir weiterhin alles Gute und vielleicht sehen wir uns einmal auf meinen (beruflichen und privaten) Reisen durch die Welt.

    GLG Lu.

  3. Hallo Sabine,

    da ich zur Zeit mir auch genau diese Fragen stelle, die du sehr einfühlsam beschreibst, glaube ich dass die Tendenz, die bei mir bereits vorherrschte, nun durch diese Zeilen verstärkt wurde.
    Loslassen und nicht glauben, man müsste immer noch alles für den (Ex-) Partner tun , obwohl dieser sich schon weit mehr aus der Beziehung verabschiedet hat, ist wohl der richtige Weg – auch wenn er ziemlich weh tun kann.
    Auf jeden Fall Danke für die Inspiration…!

    Liebe Grüße

    Udo

    • Lieber Udo,

      freut mich sehr, dass Du hier ein wenig Inspiration gefunden hast.
      Ich kenne das gut, dass loslassen im ersten Moment schmerzhaft ist und weh tut und doch, wenn es von ganzem Herzen geschieht sich so ein innerer Frieden einstellt.
      So geht es mir auf jeden Fall … 😉

      Ich wünsch Dir alles Gute auf Deinem Weg!
      Herzhafte Grüße
      Sabine

  4. Hallo Sabine, durch den Dschungel des Internets bin ich auf deine Zeilen gestossen. Wie recht du hast was du schreibst. Nur wer sich selber liebt und mit sich zufrieden ist, kann ein glücklicher Partner sein und eine wundervoller Partnerschaft leben. „Wie im Innen so im Aussen…“ habe ich mal gehört. Wie wahr! Für sich selber einzustehen erfordert Mut. Sehr viel Mut. Ich glaube, dass sehr viele Menschen den Mut nicht aufbringen, dies mit letzter Konsequenz durchzuziehen.
    Ich für mich mache es so, dass ich auf mein Herz zu hören versuche. Natürlich geht das nicht immer. Ich kann ja nicht Knall auf Fall meinen Job hinschmeissen wenn ich mal Motivationsprobleme auf der Arbeit habe. Doch! Stop! Klar ich kann, aber ziehe ich das durch und bin ich bereit die Konsequenzen zu tragen?
    Nun ist genug philosophiert… ich muss… pardon … darf wieder an die Arbeit.
    lieber Gruss, Martin

    • Lieber Martin,

      lieben Dank für Deinen wundervollen Beitrag.

      Ja Du sagst es sehr schön – auf das Herz hören, das ist der weiseste Wegweiser, den wir haben, auch wenn es manchmal schmerzt.
      Ich glaube es geht auch gar nicht unbedingt darum gleich Knall auf Fall etwas beenden oder hinschmeissen zu müssen. Damit würden wir uns glaub auch um einige Entwicklungsmöglichkeiten bringen.
      Und doch das richtige Maß zu finden: Wo bin ich selbst einfach zu feige oder zu bequem, nichts zu ändern, nicht für mich einzustehen und wo stehe ich für mich ein und gebe meinem Gegenüber, ob Partner oder Arbeit aber auch eine Chance mit mir zu wachsen.

      Es gibt viele Möglichkeiten und Facetten für sich zu gehen und den anderen zu sehen 🙂
      Auf dass wir unser Herz hören!

      Herzensgruß Sabine

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